Zwei Qualitäten für den teuersten Cachaça der Welt!

Auf dem Bild links ist kein Cognac und auch kein Whisky zu sehen - es ist Cachaça. Es ist der teuerste Cachaça der Welt, wie Velho Barreiro selber seine Edition "Diamond" bezeichnet und darf bestimmt auch stilgerecht aus einem Cachaça-Glas genossen werden. Er wird in edle Flaschen abgefüllt und ist auf 60 Stück limitiert.

Die Flasche "Axel" des Zuckerrohrbrandes wurde vom traditionsreichen Schmuckhersteller Saverglass in Paris hergestellt und mit 211 Diamanten besetzt, die einen Brillant-Schliff haben. Zusätzlich befindet sich in der Mitte des Etiketts ein Diamant mit 0,7 Karat. Insgesamt sind es 7,3 Karat (1,46 gr) pures Kristall.

César Rosa, der Präsident von Indústrias Reunidas de Bebidas Tatuzinho – 3 Fazendas, erklärt, dass der Brand aus zwei verschiedenen Cachaças mit unterschiedlichen Qualitäten geblended wird. Der erste stammt aus der eigenen Destillerie von Velho Barreiro, der 5 Jahre in dem Holz Jequitibá reift.
Der Zweite Teil des Blends hat seinen Ursprung in der Stadt Miguel Pereira, aus dem Umland von Rio de Janeiro, die für die hohe Qualität seiner traditionellen Cachaças artesanais bekannt ist. Dieser (aufwändigere) Teil des Velho Barreiro "Diamond" wird in einer 3-teiligen Anlage aus Kupferbrennblasen destilliert und in Eiche 5 Jahre gelagert.

Cesar Adames, Mitglied der IBA-International Bartenders Association und Autor für die Zeitschrift ADEGA und Robb Report beschreibt das Destillat als mild und harmonisch mit einer leichten fruchtigen Note und Süße.


Jede dieser Flaschen soll 212.000 Reais kosten - 86.000 Euro. Der größte Teil der 60 Flaschen wird nur auf der Website:  www.velhobarreirodiamonds.com.br versteigert.

Den gleichen Inhalt gibt es auch etwas preiswerter für einen Preis von 40 bis 50 Euro in Brasilien. Der Präsident beteuert, dass zwischen den beiden Abfüllungen kein Unterschied besteht - also auch aus den zwei Qualitäten besteht.

Ob er ihn auch aus einem Cognac-Glas trinkt - oder etwa auf Eis? Er bestätigte zumindest, dass für die Produktlinie, die als "teuerster Cachaça der Welt" vermarktet wird, 1,4 Mio Euro ins Marketing investiert werden.


Aus welchem Glas trinkt man eigentlich Cachaça?


Es gibt zwei Möglichkeiten! Cachaça bietet nicht nur eine große Vielfalt bei den Geschmacksrichtungen, sondern auch bei der Form des Genießens.

Das einfache Glas

In den kleinen belebten Bars an den Straßenecken, den sogenannten "Lanchonetes", in denen man sich nach der Arbeit trifft, in die man geht, bevor man ausgeht, und in denen man den Abend ausklingen läßt, wird ein einfaches Glas bevorzugt, um eine "Dose" (Dosis) Cachaça dem Gaumen zuzuführen. Hier in Deutschland ist dieses Glas am ehesten mit einem Schnappsglas vergleichbar - der Inhalt beträgt rund 5 cl. Das Glas ist schnell geleert und auch gefüllt.


Das stilgerechte Glas
Hat man Zeit und möchte einen guten Cachaça stilgerecht genießen, dann greift man zu einem anderen Glas. Ein Italiener würde beim Anblick des Glases an Grappa denken. Dieses "Grappa"-Glas, dass sich nach oben verjüngt, ermöglicht ein langsames Verdunsten, ohne dass sich Alkohol zu stark konzentriert. Dieses Glas wurde von Barkeepern und Genießern im Auftrag der IBRAC, dem INSTITUTO BRASILEIRO DA CACHAÇA  entwickelt. So sollte sichergestellt werden, dass der Cachaça auch optimal zur Geltung kommen kann.

Die Form des Cognac-Glases schied beispielsweise aus, da festgestellt wurde, dass sich einfache Alkohole wie Äthanol zu stark im Glas konzentrieren und Aromen verdrängen.

Was ist also in dem unteren Bild falsch? Angemerkt sei, dass es sich auf dem Bild um den teuersten Cachaça der Welt handeln soll..., der aus einem Blend aus 2 unterschiedlichen Qualitäten besteht..., aber das ist ein anderes Thema.

Das falsche Glas

USA: Cachaça - endlich kein brasilianischer Rum

Bis heute wurde Cachaça als "brasilianischer Rum" in den USA verkauft - doch dies wird anders!

Brasilien erreichte nach langen Gesprächen, dass man sich vom Label "Rum" trennen kann. Auf höchster Ebene wurde vereinbart, dass brasilianische Destillate aus dem frischem Saft des Zuckerrohres als "Cachaça" bezeichnet werden und nicht mehr, wie bisher als "brasilianischer Rum".

Der Vereinbarung sind langwierige Verhandlungen vorrausgegangen. Als Brasilien vor der Welthandelsorganisation mit dem Versuch scheiterte, die eigene Nationalspirituose als Brasilianisches Destillat schützen zu lassen, musste dieses Ansinnen mittels bilateraler Abkommen umgesetzt werden. Die USA sind nun ein letzter, aber wichtiger Handelspartner die "Cachaca" als brasilianische Spirituose anerkennen.

In einer feierlichen Zeremonie wurde der Vertrag am 9. April unterschrieben. Im Gegenzug verpflichtete sich auch Brasilien, Bourbon nicht mehr als einfachen Whisky zu klassifizieren. Brasilianischen Bourbon wird es also nicht mehr geben.  Die USA exportierten 2011 gerade einmal Whiskey für 3,2 Mio US$ nach Brasilien.


Zur Feier des Tages überreichte die brasilianische Präsidentin ihrem Kollegen aus den USA eine Flasche  Cachaça, besetzt mit 1 Diamanten und 211 Brilianten  im Wert von  88.000 EUR. Die Flasche beinhaltet ein Blend aus 2 Cachaças mit unterschiedlicher Qualität, der zum einen Teil 5 Jahre in Jequitibá und zum anderen Teil 5 Jahre in Eiche reifte.