Milchige Spirituosen - Raki, Ouzo und Co. okay - aber Cachaça?


Was haben Raki, Absynth und Pastis mit Cachaça gemeinsam? Von anishaltigen Spirituosen wie Raki, Absynth, Ouzo und Pastis ist bekannt, dass sie milchig werden, wenn Sie mit Wasser verdünnt oder sehr stark gekühlt werden. Die Ursache dafür ist der hohe Gehalt an ätherischen Ölen, vor allem aus Anissamen und anderen Gewürzpflanzen wie Minze, Koriander und Melisse. Dieser Effekt wird auch als Louche-Effekt (franz.: louche - undurchsichtig‚verdächtig) bezeichnet.

Ölige und wässrige Flüssigkeiten können sich bekanntermaßen nicht miteinander vermischen. Alkohol spielt dabei eine Art Zwitterwesen – er ist wasserlöslich, hat aber auch die Eigenschaft Öle – in kleinen Mengen – in reinem Alkohol aufzunehmen. Deshalb lösen sich auch die ätherischen Öle im Schnaps, sodass der Schnaps klar bleibt. Wenn man aber Wasser dazugibt, ist es damit vorbei. Der gleiche Effekt tritt ein, wenn die Spirituose gekühlt wird.

Von gereiften Spirituosen wie Whisky und Cognac ist dieser Effekt nicht bekannt, weil der Anteil von ätherischen Ölen nicht ausreichend hoch ist - auch dann nicht, wenn sie länger reifen, um möglichst viele Aromen aufzunehmen. Es gibt aber eine weitere Spirituose, die milchig-trüb sein kann: Cachaça.

Ja, Cachaça; die mit Abstand vielfältigste Spirituosengattung ermöglicht die Reifung in verschiedensten Holzsorten - derzeitig sind es 25 - zu denen auch das Holz Putumujú zählt. Dies ist besonders reich an ätherischen Ölen und wird aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit auch im Schiffbau verwendet.

Die Destillerie "Engenho Bahia", die sich mit Leib und Seele der traditionellen Cachaça-Herstellung verschrieben hat, nutzt genau dieses Holz für das Finishing eines Cachaças, den sie nach dem Holz "Putumujú" genannt hat. Der Reichtum an ätherischen Ölen sorgt dafür, dass dieser Cachaça nicht nur eine runde Holznote mit großartiger Balance besitzt, wie es im Blog what a drink! heißt, sondern auch milchig-trüb aussieht, nachdem er von Fass- auf Trinkstärke verdünnt wurde.


Der "Putumujú" wird in Flaschen abgefüllt, die einzeln nummeriert sind. Die Destillerie "Engenho Bahia" ist eine der wenigen, die sich dem Aufwand der Zertifizierung als Qualitätsbrennerei durch den brasilianischen TÜV, dem Instituto Baiano de Metrologia e Qualidade (IBAMETRO) unterzogen hat und das "Selo de Qualidade" tragen darf. Der Cachaça wird in kleinen Kupferbrennblasen destilliert und 2 Jahre in Putumujú gelagert.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Den hier erwähnten Engenho Bahia - Putumujú gibt es bei:
- Getränke Gustav Müller
- Rum-Depot Berlin
- Santé - Institut für Trinkkultur
- Reverie
- http://www.vicios-brasileiros.de/Cachaca-Caipirinha-14/Cachaca-Engenho.html
- Barfish.de