Ein guter Cachaça braucht nicht mehr als 38% Alkohol.
Es lebe die Vielfalt: Ein brasilianischer Brennereibesitzer erzählte auf der BIOFACH in Nürnberg, dass nur ein schlechter Cachaça viel "Rohstoff" brauche - und meinte damit den Alkoholgehalt. Ein Alkoholgehalt von mehr als 44% spreche seiner Meinung nach eher für ein minderwertiges Destillat.
Das ist ein interessanter und ziemlich seltener Standpunkt - da es auch Meinungen gibt, die besagen, dass ein hoher Alkoholgehalt Hintergrundaromen besser zur Geltung bringt - ein Destillat also komplexer schmeckt. Begründet wird dies damit, dass Alkohol ein Lösungsmittel ist, welches Aromen aufnehmen kann - je mehr sich also von diesem Lösungsmittel im Destillat befindet, desto intensiver der Geschmack.
Das brasiliansiche Gesundheitsministerium begrenzt den Alkoholgehalt von Cachaça auf maximal 48%. Ab 49% bis 54% Alkohol spricht man von Aguardente und darüber von Alkohol aus landwirtschaftlicher Produktion.
Ein Cachaça muss mindestens 38% besitzen und kann mit diesem Alkoholgehalt auch geschmacklich überzeugen - muss er aber nicht... In Brasilien werden oft Destillate produziert, die bis zu 48% Alkohol besitzen.
Minderwertige Destillate besitzen oft nur den gesetzlich vorgeschriebenen Alkoholgehalt - denn neben den Herstellkosten ist die Branntweinsteuer ein signifikanter Kostenfaktor.
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